Foto

LUCKY DEVILS

Wild Cat

Mit „Sleepy Hollow“ brettert das Psychobilly-Trio aus Frankreich ungewohnt heftig los. Doch das ist natürlich bei dieser Band nur ein Nebenschauplatz; geblieben ist der verhallte Sound, die einprägsame Stimme von Sänger und Gitarrist Phil und ihr Talent für gelungene Coverversionen. Nicht nur dass die Band seit 1999 existiert und somit „Silberhochzeit“ feiern kann, nein, sie tun das auch in exakt derselben Besetzung, was aufzeigt, dass es noch Freundschaften in Bands gibt, wo nicht jeder gleich aufgibt und bei kleinsten Blähungen verschwindet. „Venus“ ist das eine Cover, das nicht so super daherkommt, bei „Zombie“ (Original von THE CRANBERRIES) hört sich das aber schon ganz anders an. Glänzende Idee, und es entspricht auch dem Geist der Combo, die sehr wohl europäisch und völkerverbindend geprägt ist, allein schon durch Phils Familiengeschichte. Mein Highlight ist „Merry go“ das THE LUCKY DEVILS musikalisch komplett abbildet. Das hätte auch von LOTA RED sein können. „One way ticket“, uns bekannt von BONEY M., beendet den Reigen dann gezielt und fein. Acht Alben in 25 Jahren (wir erinnern uns auch der großartigen Vorgängerband MYSTERY TRAIN), das ist eine Hausnummer. „Goin’ Mad!“ (von 2008) oder natürlich das Debüt „Times Passes By ...“ (2000) erreicht „Wild Cat“ nicht ganz, aber es ist immer noch außergewöhnlich gut.