Zuerst der Schock: 24 neue Songs von Mr. Childish? Ja verdammt, schläft der denn nie? Diese Kreativität ist ja beängstigend! Dann, nach Track 9, relativiert sich der Eindruck etwas, denn ab da wird "Heavens Journey" zur Spoken Word-Platte, gibt's Billy mit vorgelesenen Kurzgeschichten/Gedichten autobiographischer Art.
Und wer sich selbst als Childish-Fachmann ansieht, der wird auch schon an der Bezeichnung "Wild Billy Childish" erkannt haben, in welche musikalische Richtung diese sparsam instrumentierte Platte geht: Hier widmet sich der Meister des lofideligen Garage-Punks eher bluesigen Klängen, das erste Mal seit vielen Jahren, und begleitet wird er zum einen von seinem alten Freund und Mitstreiter Wolf am Schlagzeug (auch Teil der BUFF MEDWAYS), zum anderen von seiner Gattin Julie, die Bass spielt und sich auch mal mit Backing Vocals einbringt.
Eine Familienangelegenheit quasi. Neun Stücke entstanden in dieser Konstellation, knarzige, reduzierte, minimale Lieder von großer Intensität und natürlich geprägt von Billys eigenwilligem Gesangsstil, wobei seine Stimme hier ruhig bleibt, er nicht schreit und tobt wie etwa auf dem letzten BUFF MEDWAYS-Album.
Der Fan weiß, was zu tun ist. (49:01) (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Joachim Hiller