FLOWERPORNOES

Wie oft musst du vor die Wand laufen, bis der Himmel sich auftut? CD

Eine Institution deutscher Gitarrenmusik aus Duisburg, die schon seit Mitte der 90er unterwegs ist und mit Tom Liwa einen Exzentriker vor dem Herrn als Frontmann besitzt. In "Rock'n'Roll", dem ersten Song der ersten neuen FLOWERPORNOES-Platte seit elf Jahren, singt Liwa "Hier kommt Rock'n'Roll", aber der bleibt doch überwiegend zu Hause, denn man kommt sich hier vor wie auf einer der letzten BLUMFELD-Platten - intellektualisierter Betroffenheits-Pop, dem so ein lahmer Pathos anhängt, der bei Distelmeyer allerdings immer noch überzeugender wirkte.

Liwas Genöle ist zwar unverkennbar, aber die Platte wirkt doch allzu weichgespült und gefühlsduselig, daran ändern die etwas noisigeren Parts nur bedingt etwas. Irgendeine Pfeife vom Intro schwafelte da was von wegen "sensationell", aber dieses Prädikat lässt sich angesichts so einer Form popkultureller Lahmarschigkeit nur schwerlich nachvollziehen.

Ich meine, die FLOWERPORNOES sind natürlich immer noch Kim Frank vorzuziehen, aber so richtig Spaß machen mir solche Trübsal blasenden Egozentriker gerade überhaupt nicht. Sorry, Tom, aber mir haben die FLOWERPORNOES früher besser gefallen, auch wenn ich mich mit einem Song wie "Sigmund Grimm" noch ganz gut anfreunden kann, trotz des bescheuerten Titels, aber von denen gibt es zu wenig auf dieser Platte, die ihre Wichtigkeit schon durch einen überdimensional langen Titel krampfhaft zu betonen versucht.

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