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WHORSES

s/t

„Confusing? Weird? What? Wait“ – dieser Auszug aus dem Promotext zum Albumdebüt von WHORSES ist die komprimierte Essenz dessen, was es hier zu hören und sehen gibt. Für die audiovisuellen Eindrücke sei das Video zum Stück „Soy cuck“ empfohlen. Das beginnt mit einer aufgerissenen Chipstüte, beinhaltet einen Haifisch, der durch die Weltgeschichte schleudert, und die Band, die auf einem T-Rex reitet, bevor alles in einem transzendenten Wirbel rückwärts läuft. Musikalisch klingt dieser Song teilweise wie eine verspulte „Chop suey!“-Version. Und auch sonst bewegt sich der Noiserock der Belgier zwischen NuMetal/Crossover-Elementen à la LIMP BIZKIT mit schrillen Rap-Passagen und organisch verschwurbeltem Gitarrenlärm. Zumindest in den ersten neun Songs auf diesem Doppelalbum. Die zweite Hälfte besteht aus Singer/Songwriter-Stücken, die von der Akustikgitarre begleitet werden und in Richtung Folk bis hin zu Country tendieren. Der bipolare Charakter dieser Platte macht es unmöglich, ein grundsätzliches Fazit zu ziehen. Von krudem Durcheinander, der Verarbeitung eines LSD-Trips bis hin zu beachtlicher, qualitativ hochwertiger Vielseitigkeit und kreativer Genialität sei jede Perspektive erlaubt.