Eine der Platten, die man unbedacht einlegt, und während man sich mit irgendetwas anderem beschäftigt läuft sie im Hintergrund los. Automatisch fängt man an mitzuwippen, und nach zwei, drei Songs dann die Frage, was verdammt nochmal das eigentlich ist.
Ist nämlich gut, aha, Vinyl Japan das Label, also ein Blick auf das Info geworfen, denn PHAZE, der Name sagt mir gar nichts. Alles klar, ist das Debüt, und aha, da sind wir in der Namedropping-Sektion angelangt: Fay Hallam heisst die Lady, die hier singt, mit einer klaren, strengen und doch einfühlsamen Stimme, und sie bedient auch die meist prägnant im Vordergrund stehende Hammond-Orgel.
PHAZE ist das erste musikalische Projekt, das Fay nach sieben Jahren Pause in Angriff genommen hat, nachdem sie zuvor bei MAKIN' TIME war und bei den PRIME MOVERS, zusammen mit ihrem Gatten Graham Day, der einst bei den PRISONERS spielte.
Apropos PRISONERS: bei denen und auch bei den PRIME MOVERS war auch Allan Crockford, ihr Gitarrist, der parallel zu PHAZE auch mit den SOLAR FLARES beschäftigt ist. Basser Darry Hartley scheint hingegen ein unbeschriebenes Blatt zu sein, während Drummer Russ Baxter zuvor bei den DISCORDS trommelte.
Alles zusammen genommen ergibt eine rundum großartige, groovende, soulfulle Sixties-Rhythm'n'Soul-Scheibe, die eher mit schönen Pop-Melodien aufwartet als besoners wilder Attitüde, aber trotzdem reichlich Biss hat.
Rundum gut!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #47 Juni/Juli/August 2002 und Joachim Hiller