NYC-Punk- und Oi!-Veteranen solch illustrer Kapellen wie THE KRAYS, MODEL CITIZEN NYC oder INFILTRATORS widmen ihre der Pandemie geschuldete Isolation der vergilbten Diskografie von SHAM 69. Ein wenig „Borstal Breakout“ mit den alten Cockney Cowboys kann ja schließlich nicht verkehrt sein. Grundsätzlich richtig, leider lässt sich der sonst so flinke Harry jedoch erst zwei lange Songs bitten, bis er mit dem an SHAM 69-Zitaten reichen „Jimmy got robbed“ endlich aus dem Knick kommt. Warum er nur wenig später mit „Life just ain’t workin’ out today“ über die offene Sockenschublade der TALKING HEADS stürzt, kann selbst eine Jimmy Pursey-Solo-LP nur bedingt eloquent beantworten. Glück für uns, dass dieser kreative Codein-Schub nur von kurzer Dauer ist und die Phase der Rückbesinnung unmittelbar anschließt. Abschließend bleibt zwar die Hoffnung, aber im Hinblick auf die Vorgeschichte der Band hätte man mehr erwarten dürfen. So haftet dem losen Bündel an Hersham-Boys-Reminiszenzen eher der Hauch eines Langeweile-Projekts als das einer handfesten Idee an.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #156 Juni/Juli 2021 und Dirk Klotzbach