Im Bandnamen steckt eigentlich schon die perfekte Beschreibung. Fünf Typen mit Basecaps, Holzfällerhemden und zerrissenen Jeans aus Oslo, die sich im Proberaum treffen, Kette quarzen, Bierdosen vernichten und laute, krachige Musik machen. Dieser Sound hat keinen Masterplan, kein Kalkül, ist keine Kopfgeburt. Typisch für Skandinavien. Ein herrliches Debütalbum. Selbst geschrieben, selbst aufgenommen, selbst produziert, selbst gemischt. Mit einer ordentlichen Portion Soul in der Stimme und viel Singalong-Potenzial. Egal, ob man noch Auto fahren darf oder nicht. Solche Songs entstehen dort, wo all das Bier landet: im Bauch. Mal stinkender Kellerclub, mal Lagerfeuer. Einfache, fuzzige Rocksongs, die nicht den Anspruch haben, das Rad neu zu erfinden. Warum auch? Früher waren sie in Bands wie HEADSET, NAPOO, THE CRATES oder BOCK unterwegs, jetzt machen sie gemeinsame Sache. Bisher gab’s nur eine Split-EP mit QUARTER WOLF und eine Handvoll Demos. Wenn WHITE TRASH BLUES BAND im Club bei mir um die Ecke spielen, werde ich auf jeden Fall hingehen. Ihr Debütalbum ist ein Garant für gute Laune, gute Freunde und massive Kopfschmerzen am nächsten Tag. „Meine Definition von Glück? Keine Termine und leicht einen sitzen“, sagte schon Schauspieler Harald Juhnke. Und der musste es wissen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #159 Dezember 2021 /Januar 2022 2021 und Wolfram Hanke