Foto

ROYAL TRUX

White Stuff

Vor ungefähr vier Jahren begannen der ehemalige PUSSY GALORE-Gitarrist Neil Hagerty und seine Ex-Freundin Jennifer Herema wieder, als ROYAL TRUX aufzutreten, nachdem sich 1987 nach dem Album „Pound For Pound“ die Wege der beiden getrennt hatten und auch ihre langjährige „junkie romance“ beendet war.

Das Ergebnis dieser ROYAL TRUX-Reanimation war 2017 das Live-Album „Platinum Tips + Ice Cream“, das die immer noch vorhandene Unangepasstheit und das kaputte Charisma dieser Anti-Rockstars perfekt einfing.

Zwei Jahre später gibt es mit „White Stuff“ (eine Drogen-Metapher?) auch ein neues Studioalbum, das aber erstaunlich gemäßigt daherkommt. Zwar klingen ROYAL TRUX immer noch schön neben der Spur und präsentieren ihre gewohnt schräge Vorstellung von Rock’n’Roll, scheinen aber auch Gefallen an einer gepflegten Produktion gefunden zu haben.

Ein bisschen Prince-artiger Pop und etwas unpassende HipHop-Einflüsse haben sich ebenfalls eingeschlichen, ähnliche Modernisierungstendenzen, wie man sie leider auch auf dem letzten BOSS HOG-Album finden konnte.

Auch wenn „White Stuff“ durchaus seinen Reiz besitzt, hat mir das letztjährige Album „Spencer Sings The Hits“ von Hagertys früherem PUSSY GALORE-Mitstreiter Jon Spencer immer noch mehr gegeben, bei dem der wahre Spirit von Rock’n’Roll selbst in seiner verdrehtesten Form immer unmittelbar spürbar ist.

Richtig oldschool eben, während sich ROYAL TRUX mit postmodernen Mätzchen zu sehr selbst im Wege stehen.