Das Quintett WHISPERS IN THE SHADOWS aus Wien, benannt nach einer Geschichte von H.P. Lovecraft, dem amerikanischen Altmeister der fantastischen Horrorliteratur, kommt ursprünglich aus dem klassischen Goth-Rock-Umfeld mit leichten Psychedelic-Sequenzen und war sehr stark von THE CURE beeinflusst, beispielsweise auf dem Album „November“ von 1999. Auf dem neuen, zehnten Album ist es etwas „gefälliger“ geworden. Oft mag man sich an eine Dark-Version der späten THE MISSION erinnert fühlen, zumal die Gitarren denen von Wayne Hussey nicht unähnlich sind. „The I in the void“ kommt einem klassischen Goth-Song noch am nächsten und ist einer der besseren Tracks des Albums und erinnert am stärksten an die frühen Werke der Band. Der Song „Passion project“ wirkt ein bisschen wie eine abgespeckte Version eines alten NEW MODEL ARMY-Songs, nur eben ohne einen zornigen Justin Sullivan. Der Gesang von Bandchef Ashley Dayour, früher einige Jahre bei L’ÂME IMMORTELLE aktiv, passt indes sehr gut in den dunklen Duktus der Musik und es mag erstaunen, dass er gerade PINK FLOYD in der Vergangenheit oft als zentralen Einfluss angegeben hat, weshalb der Band auch mal das Attribut „Gothic Floyd“ verpasst wurde.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #154 Februar/März 2021 und Markus Kolodziej