Foto

WATERBOYS

Where The Action Is

Nach dem letzten WATERBOYS-Album „Out Of All This Blue“ von 2017 hatte man keine große Erwartungen, was das weitere Schaffen dieser 1981 von Mike Scott gegründeten britischen Band anging. „Out Of All This Blue“ war mit seinen 23 Songs zwar ein ambitioniertes Unterfangen, aber Scotts Flirt mit R&B, Funk und HipHop war nicht wirklich überzeugend.

Auch auf dem neuen Album „Where The Action Is“ befinden sich unter den zehn Stücken mit „Take me there I will follow you“ und „Then she made the Lasses-O“ zwei echte Schrottnummern – nee, Rap und HipHop, das geht überhaupt nicht –, dafür repräsentieren die anderen acht Stücke durchaus das, was die Frühwerke wie das selbstbetitelte Debüt von 1983 und „A Pagan Place“ und „This Is The Sea“ von 1984 und 1985 mal ausgemacht hatte.

Ein gewisse Schizophrenie war auch dort zu spüren, so wie Scott Van Morrison und U2 mit viel Pathos zu einem Bombast-Folk-Rock-Pop verschmolz, was in der großartigen Single „The whole of the moon“ seine vollendetste Entsprechung fand.

Bei „Fisherman’s Blues“ von 1988 schwenkte Scott dann radikal auf Irish Folk um und wurde auch dafür abgefeiert. Von all dem gibt es ein bisschen was auf „Where The Action Is“, darunter ein paar wirklich richtig tolle Songs wie den Stadionrock-tauglichen Titeltrack.

Letztendlich macht es wahrscheinlich mehr Sinn, noch mal „This Is The Sea“ zu entstauben, denn da waren die WATERBOYS noch eine deutlich überzeugendere Band.