Eine englische Band, die in Amerika aufnimmt, weil sie sich mit ihren Landsmännern nicht so gut versteht. Stattdessen hat man Kontakt zu den ehemaligen SOUL SIDE- und jetzigen GIRLS AGAINST BOYS-Leuten Scott McCloud und Eli Janney - der auch produziert hat - geknüpft.
Das Ergebnis klingt dann auch vom Sound und von der Gitarrenarbeit sehr nach den Veröffentlichungen des Washingtoner Dischord-Labels, zu Zeiten, als Bands wie die HOLY ROLLERS oder CIRCUS LUPUS eine Schar von Dreadlocks- und Kapuzenpulli-Trägern rockten.
Wie bei Briten nicht anders zu erwarten, sind sie in allem was sie tun doch ein wenig poppiger als ihre Kollegen auf den Kontinenten. Bei SEAFOOD kommt noch ein Hang zum Pathetischen und Kitschigen hinzu, was im Grunde ja nichts Schlimmes ist, aber hier doch ab und zu in EmoCore-Klischees abdriftet, die ich einfach nicht mehr ernst nehmen kann.
Da würde ein wenig britisches Understatement doch ganz gut tun. Gerettet wird sowas durch den leicht Achtziger-tuntigen (Kompliment) Gesang. Aber für Leute, denen dieser Sound noch nicht über ist, bestimmt eine schöne Platte für gemütliche Abende vor dem Bauwagen-Kamin.
Unter anderem werden BIOHAZARD gegrüßt...?
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #40 September/Oktober/November 2000 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #45 Dezember 2001/Januar/Februar 2002 und Antek Pistole