TO KILL

When Blood Turns Into Stone

Auf einem Konzert im Hamburger Hafenklang sagte ein Stuttgarter Abiturient auf die Frage, was denn für ihn Hardcore sei, nach kurzem Zögern zwei Worte: TO KILL. Auf mein Insistieren, warum ausgerechnet das italienische Quintett aus Rom, fügte er hinzu: "Ihr Sound ist halt hart, so mit heavy Breaks.

Und alle sind Veganer." Was für ein Definitionsmuster: Eins, zwei drei - fertig ist der HC-Brei! Gut, ganz so unrecht hat der schwäbische Maturaschüler mit seiner Analyse natürlich nicht.

TO KILL spielen nämlich auch auf ihrem zweiten Album ein ganz schön hartes Brett an Musik. Und zwar mit ordentlich Doublebass und Moshparts, wozu man eigentlich hervorragend seine Metal-Matte im Takt rotieren lassen könnte.

Aber Moment mal! Metal? Ich dachte, die wären HC? Um ihren zahlreichen Zitaten aus diesem Genre und der damit einhergehenden Fanschar gerecht zu werden, beschreibt TO KILL die unüberhörbaren Sound-Anleihen als "slightly more metalic feel" und verweist auf ihre mittlerweile erreichte Reife.

Nachvollziehen kann ich das zwar weniger, kann aber behaupten, dass mir das musikalisch wesentlich besser als der Vorgänger gefällt. Die Songs wirken durch einige Überraschungsmomente abwechslungsreicher und haben damit einen erhöhten Wiederkennungswert.

Trotzdem, die meisten Songs brüllt Sänger Josh einfach zu monoton in nur einer Tonlage völlig unverständlich ins Mikrofon. Schade, denn zu sagen haben TO KILL eine Menge kritischer, HC-typischer Dinge.

Sind ja auch Veganer.