BILLY MAHONIE

What becomes before CD

Selten habe ich mich so schwer getan bei einer Besprechung. Auch jetzt bin ich hin und her gerissen zwischen "find´ ich klasse" und "brauch ich nicht". Die Antithese schlechthin. Ich kann noch nicht mal genau sagen, woran das liegt.

Erklärungsversuch: Instrumentalsound der ausgetüftelten Art. Allem Anschein nach voll ausgereifte Musiker, die nicht damit geizen, Ihr Können unter Beweis zu stellen. Der Haken ist genau das.

Es wird viel getüftelt, break, anderes Tüftel, break, zurück zum Thema, break und noch ´n Wechsel. Der Sound bedient sich dabei harter Heavy Ergüsse, Jazz Elementen, Noise Parts, Swing Elementen, ja sogar Folk und leichter Ambient Touch.

Auch psychedelische Elemente gehören auf den Speiseplan dieser Londoner Band. Dabei sind feine Nuancen eingewebt, die meine Ohren mit Honig zu füllen vermögen, wie die herrlich leicht beswingten Bläsersätze bei "Fishing with a man for a shark".

Wie bei Instrumentals üblich birgt die Musik von BILLY MAHONIE auch einen hohen Jam Charakter, wirkt aber dabei zu professionell um improvisiert zu sein. Guter Beweis dafür das neuneinhalb Minuten lange, geniale "Bres Lore".

Fakt ist, mit vielen Stücken hat man sich Zeit genommen. Einige sehr lange Songs, aber wiederum auch kurze Perlen dazwischen wie das großartige "A Warning to the Curious". Was man der Platte als allerletztes nachsagen könnte,ist, dass sie langweilig oder wenig abwechslungsreich wäre.

Aber trotz der Abwechslung wirkt das nicht wie "auf Teufel komm raus". Musik für die man sich Zeit nehmen muss, etwas, was bei mir derzeit leider Mangelware ist. Aber ich werde das Ganze im Auge behalten und es mir beizeiten mal in aller Ruhe geben.

Bis dahin verbleibe ich mit tendenziell nach oben blickender Punktzahl.