Rock’n’Roll als Ganzes war schon immer stark optisch geprägt, der Style und die Inszenierung sind für die meisten ebenso wichtig wie die Musik. Der MOJO JAZZ MOB ist dabei keine Ausnahme und auf der aktuellen EP „Westfalenwalze“ setzt man vor allem eines in Szene: die Industrieromantik des Ruhrpotts, die man im Coverartwork und in besagtem Titel findet.
Dabei ist fraglich, inwiefern die fünf jungen Musiker mit der Kumpelmentalität überhaupt zu tun haben. Doch auch wenn hier die Verknüpfung fehlen mag, sollte sich das nicht negativ auf die Begutachtung der Musik auswirken.
Denn die Band aus dem Münsterland macht seit neun Jahren zusammen Musik und das hört man; besonders in den Arrangements der Songs, die irgendwo zwischen Stoner-Rock und Metal angesiedelt sind.
Denn der Mob hat ein gutes Händchen dafür, packende Melodien zu schreiben, die dem eigentlich recht blassen Genre „Stoner“ wieder satte, blutrote Wangen verpassen. Bestes Beispiel ist dafür wohl „Chemical pilot“ mit seinen harmonischen Doppelleads und seinem charismatischen Refrain.
Auch bei den anderen vier Songs, die ein wenig an die TRUCKFIGHTERS erinnern, wird angenehm viel Wert auf melodische Hooks gelegt, was wohl zum Markenzeichen der Band werden könnte – und wesentlich ausbaufähiger ist als das Pott-Konzept.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #145 August/September 2019 und Thomas Neumann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #86 Oktober/November 2009 und Arndt Aldenhoven