WES CRAVEN’S WISHMASTER

Die zweite Regiearbeit von Special Effects-Guru Robert Kurtzman – zusammen mit Howard Berger und Gregory Nicotero Mitbegründer der KNB FX Group – hatte mir eigentlich damals viel Spaß bereitet, weniger spaßig waren hingegen die drei überflüssigen Fortsetzungen.

Wes Craven fungierte hier tatsächlich als Produzent, weshalb man den Titelzusatz in diesem Fall mal durchgehen lassen kann. Eigentlich hat WISHMASTER eine ganz unterhaltsame Geschichte zu bieten: ein Djinn, ein böser Dämon aus dem 12.

Jahrhundert, welcher die Weltherrschaft an sich reißen will – was auch sonst ... –, wird in der Jetztzeit aus seinem Gefängnis befreit, einem feuerroten Opal, und setzt fortan der Mitarbeiterin eines Auktionshauses schwer zu, wie eigentlich jedem, der auf die dumme Idee kommt, sich von ihm seine Wünsche erfüllen zu lassen („Careful what you wish for.“).

WISHMASTER steht in dem Bemühen, einen neuen Serien-Bösewicht zu produzieren, denn es sind hier vor allem die zynischen Späße des Djinn, die die überwiegend schwachbrüstige Handlung aufwerten.

Beim erneuten Schauen fallen mir allerdings doch einige Schwachstellen auf: die Hauptdarstellerin sieht zwar wie eine junge Linda Hamilton aus, hat aber die schauspielerischen Qualitäten einer Stehlampe.

Und dafür, dass hier Kurtzman am Werk war, wirken die meisten Trickszenen ganz schön trashig, da sollte man manchmal wirklich nicht zu genau hinschauen. Erfolgreich war er aber dennoch und ist trotz gewisser Abstriche noch ein netter Splatterfilm alter Schule, „banal, blutig, brutal“, wie damals jemand so treffend schrieb.

Und in Nebenrollen tauchen hier mit Robert Englund, Angus Scrimm, Tony Todd, Kane Hodder, Reggie Bannister und Ted Raimi einige mal mehr mal weniger bekannte Gesichter des Horrorfilms auf.

Irritierend bei WISHMASTER ist allerdings mal wieder die deutsche Freigabepolitik: die alte FSK 18-Fassung war ungeschnitten, die neue mit dem „keine Jugendfreigabe“-Stempel ist cut, dafür hat Kinowelt noch eine ungeschnittene, ungeprüfte und indizierte Fassung produziert, verstehe das, wer will.

Beide Kinowelt-Versionen enthalten endlich mal den Originalton, welcher DVD man den Vorzug geben sollte, dürfte wohl klar sein.