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ZIRKA

Wer schreit lügt nicht

Roher, direkter und deutschsprachiger Punk, der oft an FEINE SAHNE FISCHFILET erinnert, kommt mit 13 Songs von ZIRKA, früher auch mal in Sachen Ska-Punk unterwegs, aus Bern in der Schweiz. Die Band geizt nicht mit griffigen und politischen Refrains, („Das Feuer brennt, Narben im Gesicht“) zum Mitsingen respektive Mitschreien, um wutbefallene Befreiung im Pogo-Rausch zu finden. Wären die Songs in einem dunkleren Duktus gehalten, hätte man teilweise EA80 heraushören können. Im Titelsong „Wer schreit lügt nicht“, mit eingängiger Hymnen-Hook, geht es um das Schicksal von Flüchtlingen in Seenot. „Bevor wir gehen“ glänzt mit einer REVOLVERHELD-ähnlichem Textprosa („Bevor wir gehen, lasst die Gläser heben, bevor wir sterben, ein hoch aufs Leben“) und musikalisch mit einer unzweifelhaft an DIE TOTEN HOSEN gemahnenden Songdynamik mit einer plakativen Campino Gesangsdramaturgie wie bei „An Tagen wie diesen“ getreu dem Motto: „Sweat out your beer in a pogo frenzy in the front row.“