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WELT OHNE ENDE

Christophe Blain, Jean-Marc Jancovici

„Vom Klimawandel höre ich schon lange. Ich habe mir immer eingeredet, dass das noch lange hin sein würde. Jetzt wird es wahr.“ Nachdem der sonst hauptsächlich auf historisch bis fantastisch eingefärbte Inhalte spezialisierte Christophe Blain („Gus“, „Donjon“, „Isaak der Pirat“) 2018 diesen bitteren Schluss gezogen hat, beschließt er, gemeinsam mit dem bekannten französischen Klima- und Energie-Experten Jean-Marc Jancovici ein Buch über Treibhausgase und Klimakatastrophe zu schreiben, um Möglichkeiten zur Verlangsamung der globalen Erwärmung aufzuzeigen. Wer jetzt ein dröges Fachbuch mit ein paar Bildchen erwartet, wird positiv überrascht sein, denn Blain gelingt es mit der ihm eigenen selbstironisch karikaturistisch überzeichneten Art, Fakten und Schaubilder gleichzeitig unterhaltsam und informativ aufzubereiten. Manchmal ein wenig skeptisch, aber insgesamt relativ wertungsfrei gibt er dabei Jancovicis Meinung wieder. Der ist unter anderem Gründer des auf den schrittweisen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen ausgerichteten Think Tanks Shift Project und hat bereits Anfang der Zweitausender im Auftrag des französischen Umweltministeriums eine Methode zur Kohlenstoffbilanzierung entwickelt. Er ist, wie viele andere Fachleute im französischen Sprachraum auch, klarer Befürworter einer auf Atomkraft als Übergangstechnologie ausgerichteten Energiepolitik und lässt an anderen praktikablen Alternativen, die mit zunehmendem technologischen Fortschritt langfristig gesehen unter Nutzung bereits versiegelter Flächen durchaus vorhanden sein werden, kaum ein gutes Haar. So informativ wie kontrovers diskutierbar.