Das erste Mal stieß ich auf THE FLAMINGO MASSACRES im Vorprogramm der AT THE DRIVE-IN-Shows im Februar 2001, und nach einer 7" (die wohl irgendwie an mir vorbeiging) haben die drei Damen bereits im Dezember letzten Jahres im bluBox-Studio mit Guido Lucas ihr Debüt-Album eingespielt.
Die CD ist dabei von der Band selbst veröffentlicht worden und kommt im aufwendigen handgemachten Booklet mit Ringbindung, während die LP-Version auf X-Mist erschienen ist. Ungewöhnlich auch die Besetzung des Trios, dessen geographische Herkunft weder das Bandinfo noch das Booklet verrät: zwei Bässe, ein Schlagzeug, keine Gitarre.
Das klingt nicht nach Rock-Konventionen, und klingt auch nicht so. Doch wie umschreiben, was ich hier höre? Wären sie eine US-Band, bestünde die Chance, dass ihr Album auf Kill Rock Stars erschienen wäre, die ja in gewisser Weise ein Spezial-Label für aussergewöhnliche bis schwierige Bands sind.
Den Sinn von Vergleichen mal dahingestellt lassend, sehe ich Parallelen zu Bands wie PEECHEES und BIKINI KILL, wobei FLAMINGO MASSACRES doch auch eher dem noisigen Gitarrenrock der Achtziger huldigen - SONIC YOUTH lassen grüßen.
Eine eigenwillige, eigenständige Band, die mit der Energie und Spannung in ihren Songs besticht, die sich souverän abseits der ausgetretenen Pfade bewegt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #44 September/Oktober/November 2001 und Joachim Hiller