AN ANGLE

We Can Breathe Under Alcohol CD

Ein Postpubertierender berichtet von den Abgründen des Alkohol, philosophiert über das Leben an sich und kommt im Duett mit einer zuckersüßen weiblichen Stimme zu der Einschätzung, dass es die ewige Liebe nicht gebe.

Lange genug sich den Arsch auf speckigen Barhockern, die Finger ums Glas mit Hochprozentigem geklammert, wund gesessen haben kann der erst 22-jährige Kirs Anaya eigentlich noch nicht. Statt vom Großstadtmoloch ausgespuckt worden zu sein und sich per Morgenbier von den experimentierfreudigen Drogenjahren der 70er in die sterilen 80er Jahre herübergerettet zu haben, eiert er wohl eher aus seinem Zimmer im Studentenwohnheim und philosophiert sich existenzialistisch gebend über die Härten des Lebens und hält zynische Monologe über die Szene.

Wenigstens musikalisch bleibt er dann aber mal angemessen, Neo-Folk und die Stimme klingt wie Conor Oberst. Shit, wenn man die Messlatte selber so hoch legt. Vielleicht ist Kirs aber auch ein ganz netter Kerl, der gerne mal einen über den Durst trinkt und dann so tut, als sei Charles Bukowski so etwas wie sein persönlicher Mentor gewesen, damals an der Westküste.

Vielleicht so nett wie seine kleinen Songs, folkig und all seine Freunde sind auch ins Studio gekommen, bringen Klavier, Flügelhorn, Banjo und Cello mit. (56:28) (6)