Nordisch frisch wird hier ans Werk gegangen. Schnörkellos und unprätentiös gibt es von den Kopenhagenern BARRA HEAD nun zum zweiten Mal einen auf die Mütze. Gitarre, Bass, Schlagzeug und ein einsilbiger, eher zweitrangig erscheinender Gesang.
Alles wird über Rhythmus und Kraft erzeugt. Ja, Postrock ist das meinetwegen. Aber hier wird nicht bloß taktiert, gezählt und krumm arrangiert, sondern es wird gespielt, was gefällt und groovt.
Zehn Songs frei von Kopiertem und Antiquiertem, und selbst auf Seiten des Hörers sind keinerlei mathematische Grundkenntnisse erforderlich, um mitgerissen zu werden. Irgendwie herrlich jungfräulich und unbedarft.
BARRA HEAD sind der Beweis dafür, dass guter, ansprechender Postkram nicht zwangsläufig aus Übersee kommen muss, auch wenn man sie böswillig als das Pendant zu SHIPPING NEWS oder SHELLAC abfeiern könnte.
Fakt ist aber, dass die Dänen eben besser, weil mehrdimensionaler und eigener sind. Beim ersten Hören scheint sich "We Are Your Numbers" nicht grundlegend von seinem Vorgänger zu unterscheiden.
Nach kurzer Hörzeit wird aber deutlich, dass diese zweite Platte der Dänen weitaus homogener, punktierter und ausgefeilter ist, als das Debüt. Eine steife Brise weht hier. Dank des Berliner Kommunen-Labels Sinnbus bekommt man diese nun auch in südlicheren Gefilden um die Ohren gehauen.
Danke dafür. (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Christian Meiners
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #76 Februar/März 2008 und Christian Meiners
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #60 Juni/Juli 2005 und Björn Bauermeister