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HEADY DAZE - The Mission Years 1985-1990

Wayne Hussey

Nachdem Wayne Hussey 2019 mit „Salad Daze“ bereits in launiger und sehr unterhaltsamer Art und Weise seine Lebensgeschichte von der Geburt bis zum Ausstieg bei THE SISTERS OF MERCY aufgeschrieben hat, beleuchtet er nun die Zeit danach bis 1990. So erfährt der geneigte Leser Husseys Sicht auf den Namensstreit um THE SISTERHOOD, die Suche nach geeigneten Mitmusikern, die ersten Aufnahmen, die ersten Erfolge mit THE MISSION, die hedonistische Art der Band. Dabei legt Hussey weniger Wert auf hundertprozentige Genauigkeit sondern konzentriert sich darauf, den Leser zu unterhalten, was ihm außergewöhnlich gut gelungen ist, denn es ist fast so, als lauschte man einem Freund, der in Bierlaune alte Geschichten erzählt. Im beschriebenen Zeitraum veröffentlichten THE MISSION die Alben „God’s Own Medicine“, „Children“ und „Carved In Sand“ und wurden zu einer der damals größten Rockbands, welche die großen Hallen füllen konnte. Hussey erzählt ausgeschmückte Geschichten, ist selbstkritisch und selbstironisch und lässt einen Hang zum Punk durchscheinen, der so gar nicht zum unnahbaren und coolen Image der Band von damals passen will, aber durch die unzähligen Anekdoten glaubhaft untermalt wird. Zu jedem Kapitel hat Hussey liebevoll Spotify- beziehungsweise YouTube-Playlisten zusammengestellt, die neben eigenen Liedern aus der jeweiligen Zeit auch andere für ihn damals wichtige Künstler beinhalten und den Leser auch musikalisch mit auf eine Zeitreise nehmen. Einziges Manko: die zahlreichen Fußnoten finden sich am Ende eines jeden Kapitels. Bei „Salad Daze“ waren sie auf der gleichen Seite, was nerviges Blättern unnötig machte.