Vor fast zehn Jahren kreuzten sich im Mainzer Hinterland unsere Wege. Lange her und seitdem hat das konstante Quartett drei CDs in Eigenregie veröffentlicht. Wiedererkennungswert hat das Coverartwork der Band. Würden RIBBIT ihre rockigen Songs mit Alternative-Kante und dem dreckigen, punkigen und schrägen Gesang deutlich schneller spielen, könnte man fast Anleihen bei den kultigen KNOCHENFABRIK erkennen. So allerdings ziehen sich die Stücke etwas, die nicht selten auch balladeske Züge haben, und das eher negativ behaftete Deutschrock-Klischee bleibt trotz engagierter und persönlicher Texte leider kleben. So ergeht es mir zumindest mit „Es geht nichts mehr rein“ aus dem Jahr 2018, während „Was bleibt?!“ ihr brandneuer Output ist. Rhythmisch geht’s hier deutlich abwechslungsreicher zur Sache und ansatzweise sind Crossover-Anleihen zu hören, wenngleich sie insgesamt ihrer Linie treu bleiben. Die Lyrics sind wohl dem Zeitgeist geschuldet nachdenklicher und depressiver. „Auge um Zahn“ könnte ein kleiner heimlicher Hit auf dieser CD sein. Diese lockere, melodiöse Art mit mehr Indie-Charme und weniger Rock-Charakter gefällt mir persönlich deutlich besser.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #163 August/September 2022 und Simon Brunner