Nach seinem Debüt "Brichst Du mir das Herz ..." und seinem Nachfolger "Das beige Album" auf Grand Hotel Van Cleef, wagt der Hamburger Sympathieträger nun den Gang zum Major EMI. Jegliche Ausverkaufsvorwürfe wären jedoch, wie ich finde, absolut aus der Luft gegriffen.
Denn was Olli und sein Hund Max hier machen, ist das, was sie auf dem "Beigen Album" angefangen haben - nämlich Songs zu schreiben und sich von der Rolle des "Klappskalli" zu distanzieren, die ihm scheinbar einige nach seinem gelungenen Debüt auf den Leib schreiben wollten.
Dass er mehr als nur lustige Songs schreiben und auf der Bühne den Komiker geben kann, hat er dort bewiesen und geht diesen Weg auf "Warten auf den Bumerang" konsequent weiter. Dass die Songs nun weitaus aufwendiger produziert sind und nun seine Tourband integriert wird, ist wohl einem größeren Budget zu verdanken und das macht das Album zu seinem soundtechnisch besten und aufwendigsten.
Textlich geht er den ernsten ("Wenn das Leben einen beisst"), gesellschaftskritischen ("Rückspiegel"), melancholischen ("Schritt für Schritt") und ehrlichen ("Armer Vater") Weg. Das macht diese Platte zu einem guten Album.
Und auch wenn ich den Witz und die Ironie des ersten Albums wirklich vermisse, vertraue ich dem Mann einfach und nehme Songs wie "Armer Vater", Wenn das Leben einen beisst", "Medizin" und "Was macht man bloß aus diesem Jungen?" auf mein Olli Schulz-Mixtape auf.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Carsten Vollmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #69 Dezember 2006/Januar 2007 und Carsten Hanke