Sollte irgendwer XBXRX (angeblich der Name eines chinesischen Herstellers von Zahnarztbohrern) für ein kurzlebiges Novelty-Phänomen gehalten haben, so ist dieser Verdacht wohl schon seit dem letzten Album, vor zwei Jahren ebenfalls auf Polyvinyl erschienen, ausgeräumt.
Davor hatte die 1998 gegründete Formation unter anderem auf 5RC und GSL veröffentlicht und war, oh wilde Flegeljahre, in der Tat noch etwas mehr out of control als heute. Der Gesang ist klarer und nicht mehr das stimmliche Äquivalent zu einer Maschinengewehrsalve, aber das als angepasst zu bezeichnen, würde bedeuten, Alec Empire Popmusik zu unterstellen, und die Band selbst lässt vermelden: "Never wishing to repeat themselves, the band has made a conscious effort to move beyond the non-stop blastbeat/screaming assault of previous releases".
Und das hört man. Ist "Wars" also eine gezähmte Version von XBXRX, haben sie sich weichgespiel/spült? Mitnichten. Die Shock-Effekte, die Lärm-Attacken, die verquer-komplexe Rhythmik sind geblieben, aber mittlerweile hat das alles mehr Struktur, ist griffiger und zumindest für XBXRX-Verhältnisse auch zugänglicher.
Freunde von NOMEANSNO, Alec Empire, MELT-BANANA und TOMAHAWK sollten spätestens jetzt zusteigen, nächster Halt ist Nirgendwo. (27:13) (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Joachim Hiller
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