Immer gut, wenn ein Buch mit Subkulturbezug von Conny Lösch übersetzt wurde – da weiß man, dass nicht peinlich gestümpert wurde. Der Name Warren Ellis wiederum ist jedem Comic-Fan ein Begriff, ist der 1968 geborene Engländer doch schon seit Jahren als Autor für diverse Verlage aktiv.
2007, und damit noch zu Bushs Amtszeit, erschien „Crooked Little Vein“, ein nicht mehr so ganz ins Obama-Zeitalter passender Roman (Ellis’ Debüt) auf den literarischen Spuren von Hunter S.
Thompson, in dem ein verarmter, demotivierter Privatdetektiv den geheimen Regierungsauftrag erhält, eine angeblich „wahre Verfassung“ der USA aufzuspüren. Zusammen mit seiner sexy Begleiterin geht es auf eine splatterige, nicht gerade jugendfreie Reise quer durch die USA, und man merkt der Story durchaus an, dass Ellis normales Medium der Comic ist, wie auch, dass er im realen Leben sehr internetaffin ist.
„Gott schütze Amerika“ ist kein literarisches Meisterwerk, aber doch unterhaltsame Pulp Fiction für zwischendurch, der man allerdings anmerkt, dass angesichts diverser (veralteter) Webtechnik-Bezüge zwei, drei Jahre zu viel Zeit sind zwischen Schreib- und Veröffentlichungszeitpunkt sind.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #86 Oktober/November 2009 und Joachim Hiller