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ENFORCED

War Remains

Früher war mehr Crossover. Inzwischen ist bei ENFORCED de facto von reinem Thrash Metal zu sprechen. Ja gut, Punk-Attitüde und Death-Einflüsse spielen weiterhin mit hinein. Am Gesamteindruck ändert das jedoch nichts. ENFORCED aus Richmond, Virginia haben Stücke wie „Aggressive menace“, „Nation of fear“, „Ultra-violence“ und den Titeltrack, die treffend das ausdrücken, was das Quintett musikalisch bietet. Konzeptionell ­arbeitet die US-Kombo den menschlichen Hang zu Kriegen auf, der sich durch alle Epochen zieht und in einer ernüchternden Einsicht mündet: „War Remains“. Das Album basiert auf dieser bitteren Erkenntnis. Die Mischung aus Up- und Midtempo-Nummern geht grundsätzlich in Ordnung. In den Grenzen des Ansatzes von ENFORCED ist für Abwechslung gesorgt, ohne die kompakte Anmutung der Platte zu konterkarieren. Die Musiker wissen, was sie tun und wie sie ihr textliches Anliegen rabiat in Musik überführen können. Der Verzicht auf eine stärkere Crossover-Ausrichtung und die Hinwendung zum Thrash Metal hat dabei nicht nur Vorteile. Über weite Strecken hinweg klingt „War Remains“ so sehr nach SLAYER, dass man sich fragt, weshalb man ENFORCED und nicht das Original hören sollte. Für diese Frage muss das US-Quintett möglichst bald eine Antwort liefern. Eingefleischte Thrash-Heads können mit diesem Album dennoch oder gerade deshalb ihren Spaß haben.