WAR FROM A HARLOTS MOUTH

MMX

Es mag Zufall sein, aber seit geraumer Zeit fällt mir auf, dass viele Brachial-Bands die besten, das heißt experimentierfreudigsten und atmosphärisch dichtesten Nummern ans Ende des Albums setzen. Auch hier könnte ich mir den Schlusstrack „Inferno III/VI“ ohne weiteres in Endlosschleife anhören, denn dieser glänzt durch fesselndes Instrumentalspiel mit halsbrecherischer Stop-and-go-Rhythmik sowie durch geschmackvoll, weil dezent eingesetzte Keyboards und abgefahrene Feedbacks.

Damit sollen die übrigen zehn Stücke keineswegs abgewertet werden, allerdings folgen sie dem erprobten WFAHM-Schnittmuster: Tief dröhnende bis schrill heulende Gitarrenstürme legen sich über wahre Schlagzeuggewitter, während luftig-lockere Jazzpartien für gelegentliche Aufheiterungen sorgen.

Gleichwohl ist die Wetterlage nur noch abschnittsweise so herrlich chaotisch wie auf den früheren Scheiben – dies aber eine ganz persönliche Impression; eingefleischte Fans dürften den neuesten Wurf nicht minder lieben.