Tom Richards gehört zweifelsohne zu den Lichtgestalten der unendlichen Weiten des Pop-Universums. Vor vier Jahren veröffentlichte er mit seinen in Richmond, Virginia ansässigen WAKING HOURS ein grandioses Debüt-Album, das sicherlich zu den herausragenden Momenten zeitgenössischen Power-Pops gehört.
Leider fand dieses kleine Meisterwerk in Ermangelung eines regen Zuhörerzuspruchs schnell seinen Weg in die Wühlkisten der einschlägigen Verkaufstempel. Von einem unüberhörbaren Sixties-Einfluß getragen setzten sie auf besagtem Longplayer mit "I got you", "Dolores" und "Caroline" einige echte Glanzpunkte in Sachen musikalischer Eingängigkeit.
Nun sind sie endlich zurück."The Good Way" nimmt die nächste Stufe auf dem Weg zum Pop-Olymp mit beeindruckender Leichtigkeit.Die gelungene Verschmelzung von perfekter Produktion, großen Songwriter-Fertigkeiten und der unwiderstehlichen Gitarrenarbeit der Herren Richards und Tubb ließ wiederum Großes entstehen.
Die Dynamik der Songs sollte die Ketten der Ignoranz sprengen, die so manch einer im Bezug auf Popmusik angelegt hat. Geschickt mischen die WAKING HOURS britische und amerikanische Einflüsse und verleihen so selbst ihren ruhigeren Titeln eine unerhörte Energie und Ausdrucksstärke, während ihre Vorliebe für die Klänge der Sechziger ein wenig in den Hintergrund gerückt ist.
Eine gewisse Ähnlichkeit mit AMERICAN HI-FI ist nicht von der Hand zu weisen, wobei letztgenannte die punkige Variante des Pop vorziehen und die WAKING HOURS doch eher rockig daherkommen.
Das hymnenhafte "Revenge", besticht durch das rechte Maß an Aggression, umgeben von einem Marshmellowmantel voller wundervoller Harmonien, während "Just Let Go" an eine moderne Version eines Songs, den die späten BEATLES geschrieben haben könnten, erinnert.
Die WAKING HOURS sind nicht auf einem "Good Way", sie sind auf dem"Right Way", geradewegs zur Spitze der internationalen Power-Pop-Liga. Gratulation. (57:10) (8/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Ritchie Apple