CRIMINAL TANGO

W Granicach Rozsadku

„Tanze Samba (Tango) mit mir!“ Schon vom Namen her, ist dieser Tango von weit herberer Natur, als der originale Kitschsingsang eines Tony Holiday aus den späten Siebzigern. Der „Punk-Roll“ dieser fünf jungen Polen zielt demzufolge in eine ganz andere Richtung, nämlich die dem Gangsterhaften des deutsch-österreichischen Filmklassikers von 1960 verpflichtete, und so geradewegs am Ziel und meinen Ohren vorbei.

Der Sound ist dünn und vorhersehbar, geschweige denn um Tiefe und Abwechslung bemüht. Obendrein quietscht eine nervige Trompete den holprigen Arrangements hinterher und der knorrige „Gesang“ ist schlicht unerträglich.

Überhaupt, wie wäre es mal mit reinem Quellwasser und frischer Luft, anstatt sich mit Whiskey und Zigarrenqualm selbst in die Hölle zu manövrieren. Jungs, kommt raus aus eurem Ghetto, verzichtet auf das aufgesetzt wirkende Böse-Buben-Image und haltet euch lieber an das Strickmuster des einzigen gut hörbaren Stückes, „Kryminalne tango“.

Hier fehlt es neben Sinnhaftigkeit vor allem an musikalischer Würze. Prädikat: überflüssig.