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NIKOLAJ EFENDI

Vulgo

Der kärntnerisch-slowenische Musiker Nikolaj Efendi, freischaffender Künstler, Musiker, Produzent und Theaterkomponist in Wien, durchwandert auf „Vulgo“ eher die dunklen Täler in Sachen Dark Rock als denn die plakative Hülle von Gothic, spart aber in den Refrains nicht mit Theatralik.

Er erinnert bei seinen Instrumentierungen ein wenig an THE BEAUTY OF GEMINA. Das Album thematisiert das Leben und den Kampf kärntnerisch-slowenischer Partisanen gegen den Faschismus, der in den Jahren 1944 und 1945 auf dem Höhepunkt angelangt war.

In einigen Gesangspassagen wirft er Reminiszenzen an Michael Gira (SWANS) auf, dessen Stil er offenbar verinnerlicht hat. Flankiert von verzerrten Trompeten, verstimmten Kirchenorgeln und Fuzz-Gitarre, kreiert er mit seinen Musikern die notwendige musikalische Eindringlichkeit zur inhaltlichen Thematik der Songs.

Da gibt es Momente, die an die holländische Formation THE BULLFIGHT erinnern. Bei „Leave the wounded behind?“, ein schleppendes Epos mit Trompete, bei dem Efendi eher anklagt als singt (und an Simone Salvatori von SPIRITUAL FRONT erinnert), und „Look out for them“ verliert er sich in den Untiefen von Post-Rock.

Man merkt der gut inszenierten Dramaturgie der Songs durchaus an, dass Efendi viel für das Theater arbeitet, und das ist für die inhaltliche Bedeutung und Tragweite seiner Songs auch notwendig.