CANDY BOMBER ist das hochkarätig besetzte Sessionprojekt des leidenschaftlichen Bassisten Paul Lemp und als experimentelle Plattforum gedacht, bei dem ihm unter anderem Schlagzeuger Thomas Wydler (NICK CAVE AND THE BAD SEEDS) und Ingo Krauss, der viele Jahre als Toningenieur im Studio von Conny Plank gearbeitet hatte, zur Seite stehen.
Das Trio hat sich diverse Gastmusiker ins Berliner Studio, das sich im geschichtsträchtigen Gebäude des ehemaligen Berliner Flughafen Tempelhof befindet, wo nach dem zweiten Weltkrieg die Rosinenbomber (eben „Candy Bomber“) gelandet sind, eingeladen wie Kid Congo Powers (unter anderem THE GUN CLUB, THE CRAMPS), den Jazz-Pianisten Stefan Rusconi, Jochen Arbeit (DIE HAUT, EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN), Gemma Ray, André Vida und viele andere.
Entstanden ist eine Ansammlung atmosphärischer, teilweise auch wuchtig groovender Songs zwischen Wall of Sound, No Wave, Electronica und Reminiszenzen im Jazz bis hin zu Anleihen im Post-Rock.
Beim Instrumental „Butterflies“ lässt einen der dunkle Bass an den gewaltigen Sound von DIE HAUT denken. Man hört unmittelbar heraus, dass der Gedanke, frei im Musikerkollektiv zu spielen, wichtiger war, als den Sound der Bands, in denen die Musiker jeweils aktiv sind, zwangsläufig in die Songs einfließen zu lassen.
Leider verstarb der geistige Vater diese Projekts Paul Lemp im Sommer 2015, Ingo Krauss und Thomas Wydler brachten das Projekt zu Ende.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #130 Februar/März 2017 und Markus Kolodziej