CAVERN OF ANTI-MATTER

Void Beats/Invocation Trex

Bereits bei seiner alten, inzwischen offensichtlich endgültig aufgelösten Band STEREOLAB hatte sich in den Neunzigern Tim Ganes Hang zu experimenteller Elektronik und Krautrock gezeigt, was aber auf den französischen Gesang von Lætitia Sadier zugeschnitten war und selten aus den Bahnen des konventionellen Indierock ausbrach.

Mit seinem neuen Projekt CAVERN OF ANTI-MATTER, zusammen mit STEREOLAB-Schlagzeuger Joe Dilworth und einem gewissen Holger Zapf, veröffentlichte Gane dann 2015 auf dem Berliner Label Grautag ein erstes Album namens „Blood Drums“, von dem kaum jemand etwas mitbekommen hat.

Ein beeindruckendes, sechzigminütiges Debüt zwischen Post-Krautrock und einer Art Neo-Techno, mit von mitreißender Rhythmik angetriebenen Stücken und an Dynamik und Komplexität kaum zu übertreffen.

Ein gutes Jahr später gibt es nun den Nachfolger „Void Beats/Invocation Trex“. Drei Songs darauf mit Beteiligung prominenter Gäste in Gestalt von Pete Kember (ehemals SPACEMEN 3), Bradford Cox von DEERHUNTER und Jan St.

Werner von MOUSE ON MARS. Und auch hier funktioniert die Symbiose aus Pop, Krautrock und Electronica ähnlich hervorragend. Gleichzeitig haben sich Gane und Co. stilistisch stärker geöffnet, lassen Gesang und konventionelleres Songwriting zu, sind aber vor allem an abenteuerlichen instrumentalen Klanglandschaften von echter kosmischer Qualität interessiert, deren Vielschichtigkeit sich erst nach mehrmaligem Hören wirklich erschließt.