Den ebenfalls in dieser Ausgabe besprochenen CAT ON FORM sind 1905 gar nicht mal so unähnlich, was nicht nur daran liegt, dass sich beide Bands als explizit politisch verstehen und sich dies auch in ihren Lyrics widerspiegelt.
1905 lassen einen gewissen Punk-Spirit weiterleben, vermengen diesen mit (modernem) Hardcore und öffnen sich angrenzenden Bereichen wie Emocore, Screamo, Independent. Experimentalität spielt dabei zwar eine nicht vernachlässigte Rolle, wird aber nicht in den Vordergrund gerückt.
Der melodische Frauengesang, der auch mal ins Schreien umkippt, kommt dabei sehr kräftig und druckvoll rüber und hat ein begeisterndes und mitreißendes Element. Die drei restlichen männlichen Bandmitglieder steuern ihr Stimmorgan ebenfalls bei und können mit dem geschickten aufeinander folgenden, gleichzeitigem oder auch sich kontrastierendem Einsatz ihrer Stimme eine Vielschichtigkeit herbeiführen, die aber nicht zerfasert wirkt.
Die musikalische Bandbreite der US-Amerikaner ist somit schwer mit Stilzuordnungen zu erfassen, reicht aber vom Songwriter-Track über Screamo-Passagen bis zu schwer drückenden Hardcoregitarren.
Die Eingängigkeit geht dabei aber nie verloren, ohne diese auch nur ansatzweise mit Schlichtheit und simplen Songstrukturen verwechseln zu können. Das Album macht einfach Spaß. (37:45) (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #53 Dezember 2003/Januar/Februar 2004 und Simon Brüggemann