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BLODET

Vision

Mit „Kristallpalatset“ veröffentlichte die mittlerweile sechsköpfige schwedische Band 2018 eine erste 3-Song-EP, und mit „Vision“ ist nun eine weitere 3-Track-EP erschienen, deren Songs allerdings schon 2019 eingespielt wurden. Gegründet wurde die Band 2014 in der nordschwedischen Kleinstadt Skellefteå, aus dem Bedürfnis heraus, so beschreiben es BLODET selbst, „huge waves of sound and dissonant chords“ zu erzeugen einerseits und andererseits aus Unzufriedenheit über traditionelle Songstrukturen. Akzeptiert, hört man, funktioniert – aber letzteres beinhaltet nicht, wie sie selbst schreiben, SWANS und SONIC YOUTH, die wiederum Vorbildcharakter haben. Speziell die Vocals von Hilda Heller erinnern punktuell durchaus an Kim Gordon, wobei SONIC YOUTH im Vergleich zu den lautmalenden, teils mäandernden Sounds von BLODET fast schon konventionell wirken. So oder so, dass hier nicht gleich wieder mit blackmetallischen Sounds gearbeitet wird, ist eine angenehme Abwechslung. Partiell haben BLODET fast schon meditativen Charakter, an anderer Stelle wird es latent wavig. Sorgsam konstruierte Songs mit viel Raum und Transparenz für die einzelnen Instrumente. Was ist mit Nachschub? Zwei Jahre nach dem letzten Studiotermin und bei zig Monaten Corona sollte doch mindestens ein Album im Kasten sein.