ESBEN AND THE WITCH

Violet Cries

Oh je, wenn das Presseinfo schon strotzt vor Begeisterungsmeldungen aus aller Welt, dann werde ich misstrauisch, denn überflüssiger als als der sprichwörtliche Kropf sind nur Meldungen von vor Begeisterung stammelnden Bloggern und britischer Musikjournalisten.

2008 gründete sich das Trio in Brighton, 2009 kam die erste EP, 2010 eine 7“, dann signte Matador die Band um die Bassistin und ätherisch trällernde Frontfrau Rachel Davies, und 2011 nun erscheint das Debüt „Violet Cries“.

Das überzeugt rundum, aber rechtfertigt auch keine Superlative. Mitte der Achtziger wäre so ein Album auf 4AD erschienen, hätten Menschen mit schwarzen Vogelnestfrisuren und spitzen Schnallenschuhen die LP neben CLAN OF XYMOX, X-MAL DEUTSCHLAND, Anne Clark, Lydia Lunch und CHRISTIAN DEATH im Regal stehen gehabt.

ESBEN AND THE WITCH, die sich nach einem alten dänischen Märchen benannt haben, machen ihre Sache gut, schaffen es, einen düstere, halligen Sound zu kreieren, dem man die Achtziger-Vorbilder zwar anmerkt, der aber dennoch kein simples Covern von hundertfach durchgekauten Wave-Standards ist und statt auf flirrende Gitarren oft auf die Magie der Stimme von Davies setzt, auf Percussion, auf Soundscapes und Elektronik.

Definitiv eine interessante Mischung, aber auf keinen Fall der große Wurf, den mancher darin sehen will.