AORTAORTA

Violent Meditation

Eine Neuorientierung scheinen die vier Herren von AORTAORTA vorgenommen zu haben. Jedenfalls hat das aktuelle Album der finnischen Band musikalisch so rein gar nichts mit dem zu tun, was die Ox-Kollegen vor Jahren zu den vorangegangenen Veröffentlichungen geschrieben haben.

Falls es mal irgendein Bandmitglied gegeben haben sollte, das sich tatsächlich an einem Blasinstrument verdingt hat, so ist dieses wohl dem musikalischen Richtungswechsel zum Opfer gefallen.

Eine Tröte wäre bei diesem nihilistisch-infernalisch anmutenden Proto-Hardcore auch völlig fehl am Platze. Hasserfüllt wie CEREMONY-Ross Farar zu „Rohnert Park“-Zeiten, kotzt Sänger Sami seine literarischen Ergüsse ins Mikro, zu Beginn von „Love scene investigators“ wird sogar wahrhaftig in die Ecke gerotzt.

Die Band unterstützt die miese Stimmung durch ungestümes Hakenschlagen zwischen Geradlinigkeit und ausufernd-psychotischen Instrumentalpassagen. Diese beabsichtigte Zurschaustellung von Hässlichkeit wird konterkariert durch das optisch wunderbar gestaltete – und riesige – Fold-out-Cover und der fast schon anrührenden Erklärung der Band an die URINALS, warum man deren Song „Ack ack ack“ in halber Geschwindigkeit gecovert hat.

Irgendwie niedlich und gefährlich zugleich.