Foto

HAYLEY AND THE CRUSHERS

Vintage Millennial

Das in neonpinkes Vinyl gepresste Album lädt zur näheren Beschäftigung ein, und so entdeckt man da, dass die Band aus San Luis Obispo, Kalifornien die alte Tradition der Auslaufrillengravur pflegt: „Join the poolside glitter trash revolution“ wird auf der A-Seite gefordert, auf der B-Seite konstatiert man, es sei „Hip to be square“. Nach „Jewel Case“ (2016) und „Cool/Lame“ 2016 ist „Vintage Millennial“ das dritte Album der Band um Hayley Cain, die als Frontfrau der CRUSHERS ausweislich diverser Fotos auf farbintensive Outfits steht und damit nachdrücklich den Bubblegum-Pop-Aspekt ihrer Band unterstreicht. Und nein, es wäre nicht nötig gewesen, im beiliegenden Infoblatt auf THE GO-GO’S als prägenden Eindruck zu verweisen und im Weiteren auf die THE MUFFS-Vorgänger THE PANDORAS. Natürlich kommen auch BLONDIE in den Sinn – und auch das „Water on glass“-Cover – ja, Kim Wilde – passt ins Bild, und mit „Los Angeles“ wird zudem den reaktivierten L.A.-Punk-Helden X Tribut gezollt. Dass man auch Surf-Sounds beherrscht, beweist „Forever grom“. Texte liegen leider nicht bei, den zu „Don’t wanna be like Johnny Ramone“ hätte ich gerne gelesen – eine Anspielung auf dessen Vorliebe für die US-Republikaner ...? Auffallend ist die hier auch angebrachte exzellente Produktion, für die Bart Thurber zuständig war. Pop-Punk im Rumpelsound braucht eben keiner. Ein rundum feines Album, absoluter Pflichtstoff für Menschen, die auf erwähnte Bands stehen – in dieser Qualität kommt heutzutage kaum noch Nachschub. Cooles Coverartwork von Martin Ontiveros.