FALL CITY FALL

Victus

GOOD CLEAN FUN sangen einst nicht ganz unberechtigt: „Victory Records sucks“, denn wenn wir mal ehrlich sind, obwohl Bands wie TERROR, COMEBACK KID oder A DAY TO REMEMBER mit Sicherheit für gefüllte Kassen sorgen dürften – Bahnbrechendes habe ich lange nicht mehr von Victory gehört.

FALL CITY FALL könnten das ändern. Der Hype ist bislang zwar ausgeblieben, doch vielleicht ist das ganz gut. Denn das, was den Hörer auf „Victus“ erwartet, ist alles andere als berechenbar und zugänglich, ehrlich gesagt, fällt es mir immer noch schwer, mehr als Fetzen im Kopf zu behalten.

Aggressiv-chaotischer Post-Hardcore, wie man ihn von STRAY FROM THE PATH oder RAINDANCE kennt, ist ein guter Startpunkt, um den Sound von FALL CITY FALL zu erkunden, doch gibt es auch Momente, beispielsweise in „Dissentipede“, die einen an ihre Landsleute PROTEST THE HERO erinnern, wenn plötzlich die Metal-Tappings ausgepackt werden, die jedoch im Anschluss sofort mit einem leichten Südstaaten-Einschlag zerheult werden.

Das klingt zerfahren und verwirrend und ist es auch, sich richtig festzulegen scheinen die fünf aus Calgary nicht zu wollen. Wer es gerne eingängig hat, der ist hier fehl am Platze. Wer jedoch gegen knapp dreißig Minuten kurzweiliger Raserei nichts einzuwenden hat, der sollte vor dem Kauf von „Victus“ vielleicht noch seinen Hausrat versichern.