Wie auch auf der hier besprochenen LP von VOID FORUM handelt es sich bei den Aufnahmen um Archivmaterial, aus den Jahren 1993-96. Der hier zelebrierte Klangteppich baut sich jedoch viel stärker aus überwiegend elektronischen Elementen zusammen und zeigt eine vollkommen andere Ebene von VIBRAVOID.
Meditativer Ambient Chill-Out, versetzt mit psychedelischen Reiseerlebnissen aus den inneren Windungen des Masterminds. Der Doktor bedient sich im Alleingang eines ganzen Arsenals an Equipment, Vox Super Continental II, Fox Jaguar, Fender Telecaster, Gibson SG, Bontempi Top Electronic SF 150, Tebetean Ghanta, Sitar, Waterbucket, Windchimes, Flute, Boss Delay Machine DM1, Lemon Baby Phase, Roland TR 808, Television und diverser Percussions.
Das ganze besteht aus sieben Stücken, die zu einem Gesamtstück zusammengefügt wurden. Sowohl der erste Part "Void Vibrato" und der letzte "Phasenvoid" von 1996 sind dabei die neuesten Aufnahmen und tatsächlich auch meine Favoriten.
Das mag daran liegen, dass sie dem sonstigen Sound der VIBRAVOID am ähnlichsten sind, eventuell aber auch an der Tatsache, dass der meditativere Bereich der Platte stimmungsabhängig ist und die meine gerade nicht punktgenau zu treffen vermag.
Die andere Seite des Split Albums wird von SULA BASSANA bestritten, a.k.a. Dave Schmidt, ehemaliger Bassist von LIQUID VISIONS und Mitverantwortlicher von WELTRAUMSTAUNEN und ZONE SIX, ebenfalls im Alleingang.
Auch hier Archivaufnahmen, diesmal aus den Jahren 1998 bis 2003. Ein wahres Meisterwerk bildet direkt der Opener "The End of the World", mit Gastgesang der australischen Sängerin Jodi Barry.
Der Song ist nicht nur für die sonst eher sehr psychedelischen Arbeiten ungewöhnlich, er ist tatsächlich in keine Kategorie von Musik einzuordnen, sondern einfach nur genial zu benennen. Die gepiepsten Zwischenparts die im Refrain "Gimme Chocalate" fordern, bringen zudem eine ungewohnt humoristische Note in den Song.
Ganz klar, das absolute Highlight des Gesamtalbums, und eine (10) außer Konkurrenz. "Blow that Trip" hingegen spielt ebenso wie die Sachen von VIBRAVOID sehr mit meditativen Elementen, was mich derzeit nicht wirklich für sich gewinnen kann.
Die Aufnahme von "Nineteenninetynine" entstand laut Aussage auf der Platte nach einer Phase größerer Probleme, was dem Song aber durchaus zugute kommt. Der Ärger wird sich einfach von der Seele gerockt und sogar geknüppelt, dass es eine ungewohnte Freude ist.
"Low Future" hingegen wieder ruhiger, psychedelischer mit angenehmen Chill out Charakter. Alles in allem eine wichtige Platte, aber für Einsteiger der beiden Musiker empfehle ich eher deren andere Platten.
(7/8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #53 Dezember 2003/Januar/Februar 2004 und Claus Wittwer