BUSH TETRAS

Very Very Happy

Sie sind eine jener Bands, die der nerdige Musikkenner gerne mal aus dem Hut zaubert, wenn es Detailwissen zu beweisen gilt. Leadgitarristin Pat Place war vor der Gründung der seit Anfang der Achtziger in New York aktiven BUSH TETRAS bei James Chance' CONTORTIONS, und wie diese wurden/werden sie der damaligen No Wave-Szene zugerechnet, jenem Genre, das sich aus der bunten Musiker- und Künstlerszene im Gefolge von Punkrock in New York City entwickelt hatte.

Mit den drei Akkorden der RAMONES hatte der rhythmisch-monotone, seltsame funky Distortion Sound der BUSH TETRAS nur eine ganz entfernte Verwandtschaft, SLITS, PERE UBU und GANG OF FOUR lagen näher.

Die Achtziger überlebten die BUSH TETRAS nicht, erste Ende der Neunziger und damit eine Spur zu früh für das von YEAH YEAH YEAHS und Co. angefachte erneute Interesse am Sound jener Tage gab es eine Neuauflage - und dann wieder 2005.

Seitdem spielen Pat Place und Sängerin Cynthia Sley nebst Begleitung wieder Konzerte und haben mit "Very Very Happy" nun auch einen neuen Release aufzuweisen. Der erweist sich bei genauerer Betrachtung aber zumindest teilweise als Mogelpackung, denn neu sind hier allein die Aufnahmen, nicht die Songs.

Sechs alte Songs, von deren originalen Aufnahmen die Band angeblich nie überzeugt war, wurden 2007 im New Yorker Looking Glass-Studio neue eingespielt, darunter auch "Too many creeps" sowie die beiden nie wirklich veröffentlichten Songs "Nails" (ein echter Hit!) und "Motorhead", und ergänzt um die fünf Songs der "Tetrafied"-EP von 1996 (die unter anderem alte Live-Aufnahmen enthielt).

Dazu gibt's noch drei Videotracks, von denen "Too many creeps" von 1980 besonderen dokumentarischen Wert hat. Alles in allem ein solides Lebenszeichen einer absolut entdeckenswerten Band.

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