Luke Doucet bezeichnete VEAL als seinen "Ausgleich", und auf "The Embattled Hearts" kann er sich so richtig austoben. Das merkt man vor allem beim Einsatz der E-Gitarre, die bei seinem Solo-Live-Album "Otlaws" noch etwas deplatziert wirkte.
"Defiler", der instrumentale Opener, klingt wie eine Mischung aus "Pulp Fiction"-Soundtrack und einer frühen TIGER ARMY -Aufnahme, aber dieser erste Eindruck täuscht. VEAL machen einfach Rockmusik, mit wechselnder Geschwindigkeit.
Das gelingt ihnen insbesondere bei den Liedern, in denen es etwas schneller und druckvoller zur Sache geht (beispielsweise "Everybody wants more cocaine") sehr gut. Die Lieder, die man etwas bedächtiger angehen lässt, können sich irgendwie nicht so richtig festsetzen und lassen etwas an Tiefe vermissen.
Die Version von "Mitzi's" gefällt mir auf Luke Doucets Album "Aloha, Manitoba" besser, denn weniger Instrumente sind meiner Meinung nach manchmal mehr. Hier erkennt man schon das Problem, das man mit dem Album haben kann, denn der - wenn auch unbewusste - Vergleich mit den Soloveröffentlichungen des VEAL-Sängers drängt sich immer wieder auf, und diese würde ich, auch wenn sie musikalisch völlig andere Wege beschreiten, "The Embattled Hearts" vorziehen.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #63 Dezember 2005/Januar 2006 und Myron Tsakas