LEMONHEADS

Varshons

Ziemlich unterwartet kam dieses neue Album der LEMONHEADS. Der einzige Ur-LEMONHEAD ist seit Mitte der Neunziger Evan Dando, der sich für jede Platte die unterschiedlichsten MusikerInnen holt, um die Stücke der Alben mit wieder anderen oder solo auf der Bühne zu präsentieren.

Wer jetzt bei „Varshons" aber erwartet hat, hier ginge es musikalisch weiter wie auf dem im Jahr 2006 erschienenem Comebackalbum, der wird enttäuscht. „Varshons" ist ein Konzeptalbum, das ausschließlich skurrile Coverversionen enthält, ähnlich einem Mixtape ohne Motto und mit allen nur erdenklichen Freiheiten in Sachen Genre und Platzierung.

Zusammengefasst bedeutet das, Evan Dando spielte auf „Varshons" gemeinsam mit verschiedenen MusikerInnen unbekannte Coverversionen in ungewöhnlichen Akustik- und Bandarrangements ein. Seltsam an den Aufnahmen ist die meist sehr dunkle Stimme Dandos, interessant hingegen die musikalische Vielfalt, auf die er sich einlässt, seien es psychedelische oder elektronische Elemente.

Auch wenn es ihm ein Anliegen war, gerade mal so ein Album zu produzieren, bin ich dennoch der Meinung, dass ihm das Image des Indiepop/rock-Schönlings immer noch am besten steht, wie er dies in den Stücken von Gram Parsons „I just can't take it anymore" oder des Linda Perry-Welthits „Beautiful", 2003 interpretiert von Christina Aguilera, präsentiert.

„Varshons" ist für alle Hardcore-Evan Dando/LEMONHEADS-Fans zu empfehlen, allen anderen rate ich, sich erst mal die im letzten Jahr erschienenen Sonderedition des „It's A Shame About Ray"-Albums mit DVD vorzunehmen und sich dann über die früheren Werke bis hin zu den letzten Erscheinungen von Dando und den LEMONHEADS vorzuarbeiten.