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VALVES

Better Late ...

Ist es Zufall, dass Farbgebung und Motiv des Coverfotos dieses Albums an „Ace Of Spades“ von MOTÖRHEAD erinnern? Ich schätze nicht, aber musikalisch ist es aber nicht von Belang. THE VALVES waren im Edinburgh der späten Siebziger dicke Fische im Punkrock-Teich, veröffentlichten 1977 zwei Singles und 1979 noch eine auf Albion Records, doch dann war Schluss und erst 2013 tauchten sie wieder auf, spielten ein Reunion-Konzert.

All die Jahre und auch nach der Reunion trieb Sänger Dave Robertson, Gitarrist Ronnie Mackinnon, Bassist Gordon Scott und Drummer Gordon Dair jedoch um, dass sie im Gegensatz zu vielen Zeitgenossen nie ein Album veröffentlicht hatten.

Das haben sie nun nachgeholt und stellten aus Demosessions, Studioaufnahmen und drei Live-Songs von 2013 diese Vinyl-12“ zusammen – „we decided to go with material that hadn’t been bootlegged already“, schreiben sie zur Auswahl.

Die Aufnahmen hier sollten in dieser Version also jeweils exklusiv sein. Der Opener ist der VALVES-Klassiker schlechthin in der Live-Version von 2013: „For Adolfs only“ – eine schräge Provonummer, wie sie typisch war für die frühe UK-Punk-Szene.

Mach irgendwas mit Nazis und Hitler, das geht immer. Der Song endet mit der Zeile: „Adolf was a piss artist, OK“ – wo sie recht haben, haben sie recht, der Braunauer konnte ja wirklich nicht mal das gut, also malen.

Ein Song wie „Fab front loader“, wo eine junge Dame mit eigenwilliger Motorik mit einer Waschmaschine verglichen wird, ist ebenfalls ein großer Spaß – beide Songs sind idealtypische Beispiele für den Quatschhumor damals zwanzigjähriger Schotten.

Kommt mit Textblatt mit alten Fotos und zumindest in meiner Pressevariante mit Linernotes. Die Musik der VALVES? Eingängiger, schneller Power-Pop-Punk – hier wären Radiohits drin gewesen.