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THE CAMBRIDGE COMPANION TO KRAUTROCK

Uwe Schütte (Hg.)

In der Reihe „The Cambridge Companion To ...“ der University of Cambridge erschienen schon zahlreiche Bücher zu Themen aus den Bereichen Literatur, Philosophie, Religion und natürlich auch Musik, wo E- und U-Musik gleichermaßen bedacht wurden. Hinzugekommen ist jetzt auch ein Buch über Krautrock, dessen Texte der produktive Autor Uwe Schütte zusammengestellt hat, der sich auch schon mit dem Schaffen von KRAFTWERK beschäftigt hatte, und dementsprechend einen KRAFTWERK-Text beisteuerte. Hinter dem Buch steckt viel akademische Power, was man auch am konsequenten Umgang mit Fußnoten sieht. Der akademische Hintergrund weckt natürlich Befürchtungen, dass der Inhalt etwas trocken und anstrengend ausgefallen sein könnte, aber die Beiträge bleiben immer gut lesbar, auch wenn manche Texte möglicherweise analytischer strukturiert sind als in anderer musikalischer Sekundärliteratur. Mit Literatur zu dieser einflussreichen Ära der deutschen Musikgeschichte, die hierzulande eher stiefmütterlich behandelt wurde, sah es lange ziemlich mau aus, bis der britische Musiker Julian Cope 1995 mit „Krautrocksampler“ eine umfangreiche Krautrock-Huldigung vorlegte. 2008 beschäftige sich dann mit Henning Dedekind auch ein deutscher Autor mit diesem Thema, zuletzt versuchte sich Spiegel-Autor Christoph Dallach in „Future Sounds“ an einer reinen Oral History. Vieles in „The Cambridge Companion To Krautrock“ ist inzwischen bereits bekannt, aber die Autor:innen konnten dabei dennoch neue Aspekte herausarbeiten, und so ergibt sich hier ein lesenswerter Überblick über die wichtigsten Protagonist:innen und damaligen Entwicklungen im Krautrock.