Ja, man kann sich als schwedische Band nach einer schwedischen Familienkomödie benennen, kein Problem, denn wer kann hier schon Schwedisch? Das Cover zeigt eine Unterführung mit einem (wahrscheinlich) Wohnungslosen in feinster Ballonseide, das trifft die Tristesse der Platte ziemlich gut.
Stellenweise erinnern MPB tatsächlich an eine minimal verspieltere Variante von SHELLAC mit ihren Stop-, Pause-, Go-Parts, dem exakt getimeten Bass- und Schlagzeugparts, auch die Gitarren hauen in dieselbe Kerbe.
Lediglich der Gesang will nicht so recht in das bekannte Schema passen, andererseits wäre es dann auch einigermaßen langweilig. Die streng getaktete Monotonie erlaubt sich die eine oder andere Auszeit in rezitierfähigen Melodieschnipseln auf der einen und Lärmparts auf der anderen Seite auf und lockert so die trostlose Atmosphäre deutlich auf.
Gute Ergänzung zum spärlichen Werk des Originals aus Chicago, mit schwedischem Gesang, der ein wenig so klingt, als müsste ein Logopäde einem sprachverlustigen Patienten langsam wieder an die Bildung ganzer Sätze heranführen.
Hat was!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #145 August/September 2019 und Kalle Stille