Es gibt Platten, die spielen bei mir auf längst verloren geglaubten Saiten und dann die volle Klaviatur. Obwohl ein Klavier gibt es hier nicht zu hören, sondern es ist eher die „klassische“ Besetzung, mit der VON HÖLLE aus Magdeburg unterwegs sind. Aber ich meine damit auch die Songstrukturen bei einigen Tracks wie „Konfetti“ und auch die Texte, die bei mir diese gewisse Melancholie und unterdrückte Trauer auslösen, aus der dann berechtigter Zorn und auch Wut erwächst. Und die entladen sich dann bei Songs wie „Für immer laut“. Unterstützung gibt es bei zwei Songs von Conny, unter anderem bei ihrem „Liebeslied“ „Besoffen ohne Bier“: „Ich bin besoffen ohne Bier / Nur von dir!“ Kann Punk es poetischer ausdrücken? Und Connys Stimme passt sehr gut zur Band. „Verdammt heile Welt“, singen VON HÖLLE, aber auch diese ist kalt. Das NOPEDOSE-Cover „Licht“ passt gut zum Gesamteindruck. VON HÖLLE erinnern mich an die frühen BOXHAMSTERS, gerade bei den Gitarren und dem Gesang, und manchmal könnten sie auch glatt aus Mönchengladbach stammen wie etwa PANIKRAUM. Die Aufmachung mit Text- und Posterbeilage passt ebenso wie düstere Coverzeichnung.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #140 Oktober/November 2018 und Sven Grumbach
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #170 Oktober/November 2023 und Triebi Instabil