Eine große Affinität zum Drama, zur Nostalgie und schwelgerischen Tiefe ist den Schotten nicht abzusprechen, was ihren Sound mitunter nahe in Richtung THE NATIONAL, CALEXICO und NICK CAVE & THE BAD SEEDS (insbesondere was einige Arrangements zu Zeiten von Caves „The Good Son"-Album anbelangt) rückt.
Rory Sutherlands Art und Weise, die Violine zu spielen, erinnert stark an Warren Ellis bei den BAD SEEDS und den DIRTY THREE. Das Debütalbum der Schotten brilliert mit gekonntem orchestralen Breitwand-Folkrock und lässt die großen Gesten und Deutungen in den Songs nicht aus: „If the news makes you sad, don't watch it / If Eilert Loevborg wrote a song, it would sound like this".
Der Verweis auf den Protagonisten aus dem literarischen Monolithen „Hedda Gabler" von Henrik Ibsen lässt erahnen, dass die Inspirationsquellen der Band denen des geschulten Bibeldeuters Nick Cave ähnlich sind.
Den Hörer trifft die volle Wucht aus zelebriertem Weltschmerz, dunkler Romantisierung und plakativer Dramaturgie. Man darf das Album gerne hören, nachdem der Rotwein und das gepflegte Wimmern des Dramaqueen-Duetts Nick Cave und Blixa Bargeld im großartigen „The weeping song" eine solide Stimmungsbasis dafür geschaffen haben.
Schönes melancholisches Album mit einem aufwändigen mit zahlreichen Holzschnittdrucken versehenen Artwork.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Markus Kolodziej
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #85 August/September 2009 und Markus Kolodziej