MISSION OF BURMA

Unsound

Es gibt dumme, sich als Musikjournalisten bezeichnende Menschen, die behaupten, die in den frühen Achtzigern in Boston gegründeten MISSION OF BURMA hätten außer ihrem (von Moby mehr schlecht als recht gecoverten) „Hit“ „That’s when I reach for my revolver“ nichts von Relevanz geschaffen.

Solche Menschen wurden spätestens Lügen gestraft, als die überraschend reformierten MOB 2004 mit „Onoffon“ ein grandioses Comeback-Album für Matador aufnahmen, das zwar den charakteristischen Sound dieser sehr, sehr lauten Band bewahrt hatte, aber dennoch anders und neu klang, und vor allem losgelöst von fast allem, was ansonsten im alternativen Musikbereich unterwegs war.

Es folgten mit „The Obliterati“ (2006) und dem völlig untergegangenen „The Sound The Speed The Light“ (2009) zwei ähnlich gute Alben, die aber offenbar nicht die erwünschte Resonanz hervorriefen, weshalb „Unsound“ jetzt nicht mehr bei Matador erscheint.

Auch auf dem neuen Album sind MOB mit ihrem dynamischen Noiserock immer noch ein Ausbund an Radikalität und Kompromisslosigkeit, gegen den die meisten zeitgenössischen Punkbands wie Charts-Pop klingen.

Roger Miller, Clint Conley und Peter Prescott produzieren hier mit Gitarre, Bass und Schlagzeug einen fast schon schmerzhaften Wall of Sound, den man sich aufgrund seiner kompositorischen kunstvollen Sperrigkeit erst mal erarbeiten muss, was MOB auch 2012 noch zu einer völlig einzigartigen wie mitreißenden Band macht.