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TURIN HORSE

Unsavory Impurities

Okay, ich wundere mich schon etwas darüber, dass die Saarländer TURIN HORSE schon wieder ein neues Album am Start haben. Und dass sie das Styling so krass geändert haben. Nach den ersten Tönen dann auch noch ein Stilwechsel von Black Metal und Hardcore zu Noiserock? Leute, da ist etwas faul im Staate Deutschland. Und oops, „Unsavory Impurities“ ist gar nicht von TURIN HORSE sondern von THE TURIN HORSE aus – ratet – Turin. Und wenn auch völlig anders als erwartet, ist das Album des basslosen Duos doch ein großartiger Flashback zu seligen Zeiten von THE JESUS LIZARD mit dem irren David Yow, TODAY IS THE DAY mit dem irren Steve Austin oder die UNSANE-Hochphase, also kratziger Noiserock, der in den Neunzigern ja mal en vogue war. Und so sind THE TURIN HORSE auch kantig, unbequem, ein Dauerbreak als Drumlinie und wenig der Neuzeit zugewandt. Schön aber auch die Erweiterung des Spektrums gegen Ende der LP, wo es psychedelisch ruhig zugeht und ein Saxofon über Soundscapes die Führung übernimmt. Unverhofft gutes Album für rückwärts gewandtes Klientel.