Eine Umfangreiche und detailliert aufgearbeitete Bandbiographie der nordamerikanischen Prog-Rock-Institution TOOL. McIver setzt dabei weit vor der Bandgründung an, skizziert den Findungsprozess, erläutert die ersten Gehversuche und geht in ausführlicher Art und Weise auf den weiteren Werdegang bis hin zu gefeierten Rockstars ein.
Man darf sich das Teil jetzt aber nicht als sachlich-distanzierte Betrachtung der nunmehr beinahe 20 Jahre andauernden Karriere von TOOL vorstellen. Vielmehr erfährt man in lockerer und ungezwungener Erzählweise allerlei interessante Details und Hintergründe das Schaffen der Band sowie auch die einzelnen Bandmitglieder betreffend.
Das ist jedoch auch der größte Mangel des Buches: McIver driftet in seiner Betrachtungsweise bisweilen arg ins Glorifizierende ab und outet sich darüber als Fan. Allzu oft scheint es, man habe es mit den Darstellungen eines euphorischen Teenagers zu tun, der der Welt über die Einzigartigkeit seiner musikalischen Neuentdeckung berichten möchte.
Jede noch so kleine Geste, jedes Verhalten der Band wird mit einer sonst wie gelagerten Andersartigkeit zu erklären versucht; Schmunzeln wird daher bei der Lektüre zum Hauptbegleiter. Da das Werk aber sowieso nur als Selbstüberprüfungsinstanz für Fans an eben solche adressiert sein dürfte, braucht dieser Umstand nicht weiter irritieren.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #84 Juni/Juli 2009 und Konstantin Hanke